Die Geschichte um den Heiligen Florian

„Oh´ heiliger St. Florian,
beschütz´ mein Haus,
`zünd andere an.“

(Haussegen aus dem 16. Jahrhundert.)

So oder so ähnlich haben Sie diese Volksweise sicher schon einmal gehört. Wer kennt ihn nicht, den Heiligen in römischer Rüstung, der mit einem Eimer Wasser auf das brennende Haus schüttet? Allgemein wird er als der Patron der Feuerwehren angesehen – aber stimmt das auch? Wie war es denn früher?

Es gibt viele Heilige die gegen die Feuersbrunst angerufen werden, außer Florian jedoch nur vier Patrone der Feuerwehr:

Anna: Patronin der Bergleute und Bergwerke; hier liegt eine Parallele zur hl. Barbara vor (Patronin der Feuerwehr, Feuersbrunst, Bergwerke, Feuerwerker).

Barbara als Patronin gegen Feuergefahr und Blitz.

Laurentius; das Feuer war die Hauptmarter des hl. Laurentius: In Rom wurde er auf einem glühenden Rost gebraten.

Mamertus; speziell bei Spritzen-Mannschaften: Es heißt:
„… der hl. Mamertus flehte bei einer in Vienne wütenden Feuersbrunst zu Gott um Rettung und löschte durch seine Tränen den Brand“.
    

St. Florian

Florian wurde allerdings auf Umwegen zum Patron der Feuerwehr, so war er doch ursprünglich Patron der Bierbrauer, Böttcher, Kaminkehrer und Seifensieder. Angerufen wurde er aber auch bei Kämpfen, Sturm, Feuer- und Wassernot, Unfruchtbarkeit der Felder und Wassergefahr.
Nachdem Florian (Florianus) als Christ das für ihn als römischen Offizier (im Ruhestand) vorgeschriebene Götteropfer in Lauriacum (Lorch a. d. Enns) verweigert hatte, wurde er nach langer Folter, mit einem Stein beschwert, am 4. Mai 304 in die Enns gestürzt. Der Leichnam sei der Erzählung nach mitsamt dem schweren Stein aus dem Fluss aufgetaucht und ein Adler habe ihn gegen die Heiden mit ausgebreiteten Schwingen bewacht.

Die Legende berichtet weiter, eine Witwe „Valeria“ habe den Leichnam geborgen und ihn auf einem Wagen zur Bestattung fortgeführt. Unterwegs jedoch ermatteten die beiden Ochsen, welche den schweren Karren ziehen mussten vor Durst. Auf das Gebet der Valeria hin sei auf wunderbare Weise eine Quelle entsprungen aus welcher die Ochsen wieder neue Energie schöpfen konnten und ihren Weg fortsetzten. Florianus wurde bei den Buchenwäldern des Ipftales (Oberösterreich) bestattet.

Als ‚Wasserheiliger‘ ist Florian also zum Patron bei Wasser- und Feuergefahr geworden. Die spätere Legende verstand den Ursprung des Feuerpatronates nicht mehr und bildete (aufgrund des Hauptlöschmittels Wasser) Löschlegenden heraus, die aber nicht als echt anzusehen sind.

Diesem Heiligen, dem man häufig als Statue, Gemälde oder Malerei an Feuerwehrhäusern begegnet, ist der 4. Mai als Festtag gewidmet.

(Quelle: Geschichtslexikon der Feuerwehr)

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