Kaminbrand – und nun?

Was ein Kaminbrand ist, welche Voraussetzungen für die Entstehung notwendig sind und warum es für das Wasser „Stopp“ heißt, erfahren Sie hier… Foto eines Kaminbrandes

Wie entsteht ein Kaminbrand?

Ein Kaminbrand entsteht z.B. durch falsches Heizen. Bei einer Ölgasfeuerung kann sich der Brenner verstellen und zuviel unverbranntes Ölgas ausscheiden.
Bei einer Holzfeuerung kann das Holz zu feucht sein oder nicht geeignetes Material (Kunststoffe, PVC, teerhaltiges Material) verheizt werden – Stichwort: Hausmüllverbrennungsanlage! Dann kommt es über einen längeren Zeitraum zu Ablagerungen im Kamin, dem sogenannten Pechruß. Die unvollständig abgebrannten Rückstände im Feuerrauch verpechen den Kamin und bei genügend Material und entsprechender Zündtemperatur im Kamin, kommt es schließlich zu einer plötzlichen Verbrennung der Rückstände.

Was tun, wenn der Kamin brennt?

Wenn sie feststellen, dass ein Kamin brennt, umgehend die Feuerwehr verständigen!
Der Funkenflug und die Flammen, die aus dem Schornstein schlagen, können unter Umständen das Dach in Brand setzen. Parallel dazu kann es durch die strahlende Wärme in einem der Wohnräume zu einem Brand kommen! Unter der Aufsicht von Feuerwehr und des zuständigen Schornsteinfegermeisters lässt man einen Kaminbrand in der Regel kontrolliert ausbrennen. Mithilfe einer Wärmebildkamera der Feuerwehr wird fortlaufend die Temperatur im Kamin gemessen. In der Regel kann der Kamin nach einem Kaminbrand weiter verwendet werden. Darüber entscheidet aber der Schornsteinfegermeister letzendlich im Einzelfall, nach einer gründlichen Reinigung.

Niemals einen Kaminbrand mit Wasser löschen!
Dies ist besonders gefährlich, weil das kalte Wasser im überhitzten Kamin schlagartig verdampft und durch die entstehende Druckwelle den Schornstein schlagartig bersten lässt.
Hat sich durch die Wärmestrahlung oder durch den Funkenflug ein Verdacht auf ein Glutnest erhärtet, beginnen die Angehörigen der Feuerwehr, z.B. unter Verwendung der Wärmebildkamera, sofort die Suche danach. Dadurch bleibt der Schaden in der Regel gering, weil die Einsatzkräfte gezielt danach suchen können.

Wie kann ich einem Kaminbrand vorbeugen?

Verwenden Sie nur ordnungsgemäßes Brennmaterial – keine Haushaltsabfälle, Windeln, Joghurtbecher, Tetrapacks etc. Die Verfeuerung von unerlaubtem Brennmaterial ist nicht nur verboten (Entstehung von Furanen und Dioxinen!), sondern kann auch Schäden in Feuerstätten und Kaminen auslösen!
Brennmaterial aus Holz muss zur Verfeuerung ausreichend getrocknet sein. Es sollte vor der Verfeuerung ca. 2 Jahre trocken lagern.
Luftzufuhr der Heizanlage nicht zu stark drosseln oder vorzeitig schließen!
Für genügend Frischluftzufuhr (Verbrennungsluft) im Heizraum sorgen! (Fenster und Lüftungen nicht schließen bzw. abdichten)

Zusammenfassung „Verhalten bei einem Kaminbrand“

  • Verständigen Sie sofort die Feuerwehr über die europaweite Notrufnummer 112 (auch über das Handy ohne Vorwahl möglich).
  • Verständigen Sie – wenn möglich – Ihren zuständigen Schornsteinfegermeister.
  • Kontrollieren Sie alle Räume, durch die der brennende Kamin verläuft, auf Rauch, Wärme und Verfärbungen z.B. der Tapeten.
  • Bis zum Eintreffen der Feuerwehr können Sie im Dachboden Feuerlöscher bereitstellen. Damit könnten z.B. kleinere Brände gelöscht werden, die durch den Funkenflug verursacht werden.
  • Schütten Sie niemals Wasser in den brennenden Kamin!
  • Kontrollieren Sie, ob in Nachbargebäuden oder der Umgebung ihres Gebäudes aufgrund von Funkenflug Glutnester entstanden sind.
  • Begehen Sie nach dem Ende des Kaminbrandes stündlich alle betroffenen Räume, um eventuell eine erneute Rauchentwicklung bzw. erhöhte Oberflächentemperatur (durch Abtasten der Kaminwände) festzustellen.
  • Alarmieren Sie im Bedarfsfall ein weiteres Mal die Feuerwehr!

Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung