Brandschutzerziehung in der Gemeinde Issum

Die Brandschutzerziehung stellt gemäß verschiedener Rechtsgrundlagen einen gesetzlichen Auftrag der Gemeinden dar. Sie wird unter anderem im folgenden Paragraphen des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) des Landes Nordrhein-Westfalen geregelt:

§ 3 BHKG: Aufgaben der Gemeinden
(2) Die Gemeinden treffen Maßnahmen zur Verhütung von Bränden.
(5) Die Gemeinden sollen ihre Einwohner über die Verhütung von Bränden, den sachgerechten Umgang mit Feuer, das Verhalten bei Bränden (Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung) und über Möglichkeiten der Selbsthilfe aufklären.

Nach langen Gesprächen der Wehrleitung mit den Kindergärten in der Gemeinde Issum, wurden von den Kameraden aus beiden Löschzügen mehrere Konzepte entwickelt um eine kindgerechte, aber fachlich korrekte Brandschutzerziehung durchführen zu können.
Da aber die Brandschutzerziehung in NRW noch im Anfangsstadium war, gestaltete sich diese Aufgabe als besonders schwierig. Nachdem sich die Feuerwehrmänner (SB) Stefan Cox vom Löschzug Issum und Mirko Nösler vom Löschzug Sevelen bereit erklärten die Federführung in der Thematik Brandschutzerziehung zu übernehmen, und gemeinschaftlich ein Gesamtkonzept zu entwickeln trug schon bald ihre Arbeit Früchte. Nachdem beide Kameraden Lehrgänge zu diesem Thema in Bergneustadt (Oberbergisches Land) besuchten, begann die Heimarbeit am PC. Es mussten schließlich Unterweisungsfolien, Anschauungsmaterial, aber auch Malvorlagen etc. zur Unterhaltung der Kinder zusammengestellt werden.

Jedes Jahr werden die Abschlussgruppen der Kindergärten in die Thematik Brandschutz eingewiesen. Stefan Cox betreut mit seinem Helfer vier Kindergärten mit ca. 75 Kindern. Mirko Nösler betreut zwei Kindergärten mit ca. 50 Kindern.

Am Tag der Brandschutzerziehung trifft man sich morgens um 9:00 Uhr um die Vorbereitungen für den theoretischen Unterricht im Kindergarten zu treffen. Gegen 10:00 Uhr fährt man zum Kindergarten, dort wird der kindgerechte Unterricht bis ca. 11:30 Uhr abgehalten. Ab ca. 12:00 Uhr beginnen die Feuerwehrmänner (SB) mit den Vorbereitungen für den Nachmittag. Gegen 13:00 Uhr treffen sich dann mehrere Kameraden des jeweiligen Löschzugs, um den Kindern das Erlernte vom Vormittag praktisch zu zeigen. Dazu gehört unter anderem das Absetzen eines Notrufs mit richtiger Alarmierung eines Meldeempfängers durch die Kreisleitstelle Kleve, die Vorführung der technischen Gerätschaften welche sich auf dem Feuerwehrauto befinden, das richtige Bewegen in einem mit Theaternebel verrauchten Raumes usw.
Als besonderes „Highlight“ sei hier noch die Fettexplosion zu erwähnen. Dabei wird auf eindrucksvolle Weise (aus selbstverständlich sicherem Abstand) demonstriert was passiert, wenn siedendem Fett minimal Wasser zugeführt wird. Die so ausgelöste Explosion hat noch jedem Kind ein „Booohhh“ entlocken können.

 

Auf diese Art erleben die Kinder einen schönen Tag mit der Feuerwehr, der allerdings für die Kameraden der Brandschutzerziehung einen nicht unerheblichen Teil ihrer Freizeit in Anspruch nimmt. Nachdem sich die Verantwortlichen der Kindergärten so begeistert zeigten, kam man schnell zu dem Entschluss auch in den Grundschulen eine adäquate Brandschutzerziehung durchzuführen. Die Wehrleitung erklärte sich einverstanden und sprach mit den Rektoren beider Grundschulen in der Gemeinde Issum. Auch diese waren sofort einverstanden unter der Voraussetzung, dass keine Klassenarbeiten bzw. der Unterricht in den anderen Klassen nicht gestört werden dürfe. Stefan Cox und Mirko Nösler arbeiteten ein weiteres, neues Konzept aus, da die Kinder in der dritten Klasse einer Grundschule vom Lernen wesentlich weiter und entwickelter sind, als die Kinder in den Kindergärten.
Die Kameraden des Löschzug Issum unterrichten die Kinder an der Nikolaus Grundschule, die Kameraden vom Löschzug Sevelen bilden die Schüler an der Brüder Grimm Schule aus.
Am Morgen des Unterrichts treffen sich die eingeteilten Feuerwehrleute um den Unterricht in den Klassen abzuhalten. Nach Schulschluss gegen 13:10 Uhr wird das Ausbildungsmaterial weggeräumt, Verbesserungen ausgearbeitet und die „Übungen“ werden besprochen.

Aber damit nicht genug: Als die Leitung des Altenpflegeheimes in Sevelen von der vorbildlichen Brandschutzerziehung in der Gemeinde hörte fragte der Betreiber bei der Wehrleitung nach, ob man für die Bewohner und Angestellten auch eine Unterweisung in Sachen Brandschutz ermöglichen könnte. So setzte sich Kamerad Mirko Nösler vor den PC, um weitere Ausbildungs- und Unterweisformulare zu entwickeln, um auch hier das größtmögliche in Sachen Brandschutz an Pflegebedürftige und auch Betreuer weiter zugeben.

Mit Stolz ist von der Wehrleitung zu vernehmen, dass sich die Kameraden Stefan Cox und Mirko Nösler vorbildlich, zusätzlich zu dem „normalen“ Dienst in Ihrer Freizeit, den Bürgern der Gemeinde Issum dienen. Ihnen und ganz besonders auch den Mithelfern der Brandschutzerziehung welche hier nicht explizit erwähnt sind, gebührt ein ganz besonderer Dank.

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